Wenn man aus Mücken Elefanten macht und aus Ameisen
Grizzlybären
Emily
sagt, sie würde gern die Welt erkunden. Nach Italien, Frankreich, Spanien,
Südamerika und in die USA gehen, und eigentlich noch in ganz viele andere
Länder. Sie würde gerne eine Weltreise machen, sagt sie.
Lukas
hätte gerne, dass sie da bleibt. Ihm geben diese ganzen Abenteuer nichts, er
mag die Ruhe und das Zuhause-Sein. Lass
uns heiraten, hat er gesagt. Sie gebeten, sie angefleht, einen auf
gleichgültig gemacht. Nur dass sie da bleibt.
Ich heirate dich nicht. Noch nicht. Und ich
wandere nicht für immer aus, ich mache nur eine Reise um die Welt, war ihre Antwort. Du machst aus Mücken Elefanten und aus Ameisen Grizzlybären.
Lukas
kann sie nicht verstehen. Kann nicht verstehen, warum sie um jeden Willen, auf
jeden Fall, unbedingt weg muss. Weg von ihm. Ist er ihr nicht mehr gut genug?
Will sie einen Besseren finden? Einen Spanier, Franzosen, Italiener vielleicht?
Der sie mit dem ach so ausländischen Charme angelt? Tu, was du tun musst. Find doch einen Besseren, wenn ich dir zu
langweilig werde.
Emily
weiß, dass er sie nicht versteht. Sich einen Turm baut, zwischen sie, aus
seinen Vorwürfen, eigenen Ansichten und seiner Sturheit. So kann er den Turm
nicht umwerfen, sich nicht in sie hineinversetzen. Emily wirft gerne um, ändert
ihre Ansichten, erlebt und lernt. Reich
werde ich nicht an Erfahrungen mit Menschen, reich werde ich an Wissen über
Kultur, Tradition, neue Orte, sagt sie.
Wenn ich zurückkomme, bin ich reich.